ETSV CHRONIK

In Haste wurde als Vorläufer des Turn u. Sportvereins bereits im Jahre 1911 eine Turn- und Spielvereinigung von schulentlassenen Jugendlichen gegründet.
Die offizielle Vereinsgründung als ,,Männer-Turnverein Haste" fand am 12. Februar 1913 durch 14 junge Haster Bürger in der Gaststätte Mensing statt. Die Gründer waren: 1. Vors. Konrad Bremer, Turnwart Konrad Meyer, 1. Vorturner Heinrich Hardekopf, 2. Vorturner Konrad Bock, Schriftführer Heinrich Stephan. - Außerdem Konrad Meyer, Konrad Vesche, Wilhelm Vesche, Heinrich Dohmeier; Christoph Redeker, Wilhelm Mensing, Wilhelm Schweer, Lehrer Möller und ein Unbekannter. Haste hatte zu dieser Zeit ca. 450 Einwohner. In der Freizeit wurde der Turnbetrieb auf Mensings Scheunendiele aufgenommen. Für den Turnbetrieb wurden Geräte wie Pferd, Barren, Sprungbrett und Hanteln angeschafft.
Bereits am 5. u. 6. Juli 1914 fand ein erstes Stiftungsfest statt. 18 Vereine aus den Nachbargemeinden turnten und feierten mit. Wenige Wochen später brach der 1. Weltkrieg aus. Viele männliche Mitglieder wurden eingezogen, sodass der gerade begonnene Turnbetrieb weitgehend zum Erliegen kam. Dank des Mitbegründers Wilhelm Schweer gelang es trotzdem, noch einige Übungsstunden abzuhalten und den jungen Verein am Leben zu erhalten. Alles in der Hoffnung, nach Kriegsende nicht wieder ganz von vorne anfangen zu müssen.
Als der 1. Weltkrieg endlich 1918 zu Ende ging, waren die Reihen der Mitglieder stark dezimiert. Allein von den 14 Gründungsmitgliedern kehrten sechs nicht aus dem Krieg zurück. Es musste vieles neu angepackt werden, um den jungen Verein wieder zum Leben zu erwecken. Unter der tatkräftigen Führung von Heinrich Hardekopf ging es bald wieder aufwärts. Verschiedene sportliche und gesellige Veranstaltungen wurden durchgeführt und an Sportveranstaltungen im Umkreis wurde zahlreich teilgenommen. Erwähnt wird ein Schauturnen im Mai 1920, bei dem die Haster Turner besonders erfolgreich abschnitten. Im Jahre 1923 wurde dann der Übungsbetrieb von Mensings Diele in den Saal der Gaststätte Seegers Hauptstraße verlegt. Im August des Jahres 1923 fand ein Fest anlässlich der Fahnenweihe statt.
Die goldenen Zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts, brachten dem Verein durchaus eine Blütezeit in verschiedenen Bereichen. Neben dem Turnen war Leichtathletik ein wichtiges und erfolgreiches Standbein geworden. Infolge der nationalsozialistischen Bewegung in Deutschland wurden die Sportvereine, wie auch der MTV Haste, aufgelöst und dem Reichsbund für Leibesübung eingegliedert. Das Vereinsleben kam weitgehend zum Erliegen. Trotz dieser Umstände wurde, wenn auch vermindert, der Turnbetrieb bis zum Ausbruch des 2. Weltkrieges 1939 aufrecht erhalten.
Im Jahre 1936/37 konnte nach langem Warten endlich der 1. Sportplatz eingeweiht werden. Mit Hilfe der Gemeinde und umfangreichen Eigenleistungen konnte der Sportplatz im Frühjahr 1937 eingeweiht werden. Jetzt bestand die Möglichkeit, den seit 1934 betriebenen Feldhandball zu fördern.
Als TuS Haste wurde der ehemalige MTV Haste wieder aus der Taufe gehoben. Zum 1. Vorsitzenden des wieder erwachten Vereins wurde Heinrich Bokeloh gewählt, der schon ein Jahr später von Konrad Knake und Heinrich Gümmer abgelöst wurde. Die Vorstandssitzungen, wurden bis in die 80-er Jahre abwechselnd in den örtlichen Gaststätten Mensing, G. Seegers, Bahnhofswirtschaft, Goldener Engel, und später auch Otto Seegers „Waldfrieden“ abgehalten. Um die Mitglieder einzubinden, wurden laut Beschluss Vierteljahres-Mitglieder-Versammlungen einberufen. Alles wurde protokolliert.
Die lang geplante Badeanstalt am Mittellandkanal wurde mit erheblichen Eigenleistungen gebaut und konnte 1951 eingeweiht werden. Die Vereins-Funktionäre Heinz Wagner, Heinrich Engelking und Heinrich Gümmer waren federführend bei den erforderlichen Einsätzen.
Unter fachkundiger Leitung von Frau Heckmann entstand eine Frauenabteilung, die Turnübungen und Gymnastik in Seegers Saal betrieb. Tischtennis wurde unter Leitung von Willi Brethauer gespielt. Leider kam diese Sportart in Haste schon Ende der 60er Jahre zum Erliegen. Seitdem gehen einige Haster dieser Sportart im Hohnhorster Sportverein nach. Die Jugend- und Kinderbetreuung lag in Händen von Wilhelm Wüstenfeld.
Man feierte unter Beteiligung vieler umliegender Vereine in Mensings Wiese das 40-jährige Jubiläum in Verbindung mit dem Schaumburger Kreis-Turn und Jugendfest.
Der TUS Haste wird in ETSV Haste, (Eisenbahn-, Turn- und Sportverein von 1913 e.V.) umgetauft. Grund war die Mitgliedschaft im Verbund der Eisenbahner Sportvereine, eine Organisation der Deutschen Bundesbahn, die diverse organisatorische und finanzielle Vorteile bot.
Während die ersten Jahre nach 1948 in der Vereinsführung oftmals turbulent verliefen und von kurzfristigen Neuwahlen geprägt waren, kehrte mit der Wahl von Heinrich Riechers, seinerzeit 29 Jahre alt, für viele Jahre Erfolg und Ruhe ein. Heinrich Riechers verstand es, den Verein deutlich zu reformieren und durch Aufbau weiterer Sparten in andere Dimensionen zu führen. 21 Jahre war er 1. Vorsitzender des ETSV Haste, das ist bisher ohne Beispiel.
Ein ganz besonderer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war das 50-jährige Jubiläum, das vom 3.-5. Juni 1963 mit vielen sportlichen und geselligen Einlagen gefeiert wurde. Unvergesslich ist der lange Umzug durch Haste mit vielen befreundeten Vereinen. Festwirt war Wilhelm Engelking, Inhaber der Gastwirtschaft ,,Dicker Fritz" in Hannover der mit viel Einsatz und Sponsoring dieses Jubiläum unterstützte.
Fußball wurde immer populärer und ließ sich auch in Haste nicht länger aufhalten. Im Frühjahr 1967 wurde mit Unterstützung von Hugo Ehle und Günther Hucke die Fußballsparte gegründet. 1. Spartenleiter wurde Hugo Ehle, Günther Hucke fungierte als Cheftrainer. Offiziell wurde die Sparte Fußball 1969 mit Aufnahme in den Kreisfußballverband Schaumburg. Damit wurde dem Verein ein wichtiger Baustein eingefügt, der für positive Bewegung in den Mitgliederzahlen sorgte. Im Jahre 1967 waren es 287 Mitglieder.
Es folgten ca. 10 Jahre, in denen Handball und Fußball die tragenden Elemente des Vereins waren, bis ab 1974 die neuen Freizeitsportarten, wie Kinderturnen unter der Leitung von Helga Geisel, als Abteilungen in den Verein aufgenommen wurden und für einen regelrechten Mitgliederboom sorgten.
Nachdem 1974 das Kinderturnen angeboten wurde, wird auf Initiative von Günther Hucke 1976 eine Tennisabteilung aufgenommen. Ebenfalls wird mit Fertigstellung der Sporthalle 1976 eine Damen-Gymnastikabteilung ins Leben gerufen. Am ersten Übungsabend am 21.6.1976 nahmen 125 Damen teil. Spartenleiterin Elfriede Gresel und Übungsleiterin Dagmar Blume waren begeistert.
Auf Antrag von Konrad Knake wurde eine Wandersparte aufgenommen. 1. Wanderspartenleiter wurde Willi Gümmer. Ab sofort lernten mit der Wanderabteilung viele Haster das nähere und weitere Umland auf Schusters Rappen kennen.
Nach Gründung der Tennissparte 1976 folgte 1981 der Bau einer Dreiplatzanlage auf dem Schinnager. Sie profitierte in den ersten Jahren vom so genannten Boris Becker Boom und wuchs schon in wenigen Jahren auf nahezu 200 Mitglieder an.
Der Tanzkreis Haste wird gegründet.
Die Herren-Gymnastik Abteilung wurde gegründet. Erster Spartenleiter wurde Jürgen Geisel, der jetzt die Männer auf Trab hielt.
Begeistert war der ETSV, als 1985 das neue Sportheim eingeweiht wurde. Die verschiedenen Provisorien, sei es Umkleide oder Duschen hatten jetzt ausgedient. Wie bei allen Baumaßnahmen hatten eine Vielzahl von Mitgliedern viele Stunden an Eigenleistungen erbracht.
Am 11.04.1985 wurde, nach reiflicher Überlegung und diversen Verhandlungen, die Spielgemeinschaft Handball SG Hohnhorst/Haste gegründet. Vorausgegangen waren Umstände, die einen solchen Schritt notwendig machten. Dazu zählte, dass die aktiven Jugendhandballer Probleme bekamen, Mannschaften zu melden, außerdem spielten Kosten, die auch mit der Hallennutzung zu tun hatten, eine Rolle. Den über viele Jahre aktuellen Feldhandball gab es kaum noch.
Ein weiterer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war das 1987 durchgeführte 75-jährige Jubiläum. Ein langer Umzug bewegte sich durch den mit mehreren Ehrenpforten geschmückten Ort zum Empfang der Vereine in das Festzelt, geleitet vom 1. Vorsitzenden Günter Bremer. Der Tanzkreis hatte die ,,Old de getreu" aus den Niederlanden zu Gast, die dem Jubiläum einen dekorativen Rahmen gaben. Heinrich Riechers, jetzt Ehrenvorsitzender, wurde mit der Goldenen Ehrennadel des LSB ausgezeichnet.
Der 1984 gegründete Tanzkreis Haste schließt sich 1988 als Sparte dem Sportverein an.
In der Jahreshauptversammlung wurde Horst Gümmer, bis dahin Spartenleiter Handball, 1. Vorsitzender und damit Nachfolger von Günther Wildhagen. Horst Gümmer führte den Verein insgesamt 16 Jahre, und wird 2010 von Wolfgang Gümmer abgelöst.
Eine Doppelkopfliga wird eingerichtet, die 1 x pro Monat einen Spieltag im Sportheim abhält. Walter Steffke steht dieser Gruppe vor.
Im Jugendhandball schließen sich Ohndorf, Riepen, Waltringhausen, Bad Nenndorf, Helsindhausen/Kreuzriehe, Hohnhorst und Haste zur JSG Nordschaumburg zusammen, da sich die einzelnen Vereine nicht mehr in der Lage sahen, alle Mannschaften durchgängig zu besetzen.
Das 90-jährige Bestehen gefeiert. Dazu war auf dem Sportplatz ein geräumiges Zelt aufgebaut. Der 1. Vorsitzende Horst Gümmer hatte Repräsentanten aus Sport und Politik eingeladen.
Die „DANZAZ“, acht „Haster Mädel“ finden sich als Teil der Tanzsparte zusammen. 2008 folgen die „Mini DANZAZ“ als Kindergruppe.
Der ETSV richtet zum 1. Mal den "Haster Kanallauf" aus.
Jugendfußball: Durch Initiative der JSG Haste/Riehe (G-, F- und E-Junioren) wird der JFV 2011 Nenndorf für die D- bis A-Jugendlichen gegründet. Stammvereine sind TuS Riehe, MTV Rehren AR, VfL Bad Nenndorf und ETSV Haste.
Der ETSV begeht sein 100-jähriges Jubiläum im Festzelt auf dem Festplatz. Als Gäste wird die Trachtengruppe aus Küssnacht/Schweiz begrü.t. Ca. 850 Mitglieder gehören derzeit dem Verein an. Zu diesem Anlass wurde sogar eine Briefmarke erstellt, mit der man regulär Post verschicken konnte.
Handball: Die 1985 gegründete SG Hohnhorst/Haste wird nach 29 Jahren aufgelöst. Handball wird jetzt in der HSG Schaumburg Nord gespielt. Gegründet worden war die HSG schon 2004 von den Vereinen TuS Kreuzriehe/Helsinghausen, MTV Waltringhausen, TSV Riepen und MTV Ohndorf. 2008 gliederte der VfL Bad Nenndorf seinen Handballbetrieb in die Spielgemeinschaft aus. Seit 2014 gehören mit dem ETSV Haste und dem TuS Germania Hohnhorst auch die beiden Vereine dazu, die bis dahin als SG Hohnhorst/Haste firmiert hatten.
Eine Bouleanlage wird mit Unterstützung der Gemeinde Haste auf dem Sportplatz errichtet. Ein vorerst letztes Mal fanden Sportwerbetage statt. In den Jahren davor gab es noch Sportwerbewoche, die über mehrere Tage lief.
Rehren tritt der JSG Haste/Riehe bei.
Ab 2016 organisierte die Fußballsparte ihre Fußballtage.
Der 1. Vorsitzende Wolfgang Gümmer organisiert ein "Bouleturnier für Jedermann" auf dem Sportplatz.
Der Haste Kanallauf wird Teil der Schaumburg Laufserie.
Der ETSV Haste und der TuS Germania Hohnhorst vereinbaren eine Kooperation, nach der Mitglieder des TuS das Angebot des ETSV nutzen können, ohne in den ETSV eintreten zu müssen und umgekehrt. Einzig Apsrtenbeiträge sind zu entrichten.
Mit Anke Giers wird zum 1. Male eine Frau zur Vorsitzenden des Vereins gewählt. Sie folgt auf Wolfgang Gümmer, der seit 2010 den Verein angeführt hatte. Eine Geschäftsstelle wird erstmalig eingerichtet.
Als weitere Sparte wird Rudern in den ETSV aufgenommen. Der Rudersport wird auf dem Mittellandkanal bei Niengraben ausgeübt.